Dienstag, 29. Dezember 2009

El Chocó: Weihnachten am Pazifik - Teil II

Für die letzten zwei Tage im Chocó fuhren wir am Weihnachtstag zurück nach Bahía Solano und von dort an einen anderen Strand.

Das Problem war, dass wir niemanden fanden, der uns den Bootsmotor zum Boot transportierte, da sich im Chocó an Weihnachten alle Männer zu Tode saufen (anscheinend ist an Heiligabend sogar jemand an einer Alkoholvergiftung gestorben). War wirklich unglaublich: Alle sassen um 10 Uhr morgens auf der Terasse, mit voll aufgedrehter Musik und soffen Aguardiente oder Rum. Sehr besinnlich.

WeihnachtshuhnHolzhütte
Eine Freundin einer Tante von Anasol organisierte uns den Transport... der leider viel zu teuer war
Wartezeit
Schlussendlich kamen wir dann aber doch an der abgelegenen Playa Potes an. Die Kinder der Playa Potes: "Hat es viele Autos in Medellín?"
Militär an den abgelegensten Orten
Die kleinen Krebse nehmen ihre Arbeit ernst
Einsame Strände in Chocó
Eine Schlange im Garten unseres Hotels: Eine Bejuca
Unser Hotel, die Posada Playa Potes: Kein Strom, viel Ruhe und viel Fisch... habe hier mein zweites spanisches Buch fertig gelesen: Operación Jaque - la verdadera historia über die Befreiung von Ingrid Betancourt und 14 weiteren Geiseln der Farc.
Das Hotel vom Strand aus
Der Flughafen von Bahía Solano
Die Airport Shuttles
Unser Flugzeug
Der Urwald von Choco vom Flugzeug aus Was hier so friedlich aussieht war nur 15 Minuten früher einer der turbulentesten Flüge meines Lebens. Die Leute fingen schon zu beten an.
Nuquí
Der Landeanflug auf NuquíEs guets Neus!

Montag, 28. Dezember 2009

El Chocó: Weihnachten am Pazifik - Teil I

Starten wir den heutigen Blog doch mit einem Fakt, der gut zum Thema passt:

"Eine Plastiktasche wird durchschnittlich für 20 Minuten gebraucht, braucht aber 400 Jahre um sich abzubauen. Im Meer sterben jährlich rund eine Million Vögel und über 100'000 Meeressäugetiere an weggeworfenen Plastiktaschen." TV-Sendung über die Umweltprobleme an der französischen Küste.

Anasol und ich flogen für Weihnachten eine Woche an die kolumbianische Pazifikküste, in die Provinz El Chocó. Flugziel war die löchrige Landepiste von Bahía Solano, von wo aus wir mit einem Jeep nach El Valle fuhren.

Nach einigen Diskussionen konnten wir uns mit der Hotelbesitzerin auf einen Preis für die Übernachtungen und die drei Mahlzeiten pro Tag einigen (30 Franken)... Die Website des unseres Hotels Kipara ist übrigens viel besser als das Hotel selbst. Anscheinend hat der Mann der Besitzerin das Hotel zu Grunde gehen lassen und nun, nach der Trennung mit ihm, arbeitet sie daran, es wieder ein wenig weg von der Bruchbuden-Atmosphäre zu bringen.

Das Essen war jedenfalls sehr gut: Ich habe in der einen Woche wahrscheinlich mehr Fisch gegessen, als in meinem ganzen Leben davor zusammen. Am ersten Tag gab's dann gleich eine Führung durch Wilmar a.k.a. Willmacho an den Strand und ins Dorf. Auf den Felsen am Strand findet man sehr viele Orchideen Am Strand
Reflektierter Sprung
Willmacho mit seiner Machete
Die Frau des Bürgermeisters von El Valle verteilt Geschenke an die (unzähligen) Kinder des Dorfes

Der Abfall ein grosses Problem der Region. Vom Fluss und durch die Gezeiten wird der Abfall ins Meer gespült und dann von dort wieder an den Strand. Es fehlt an Respekt an der Natur und gleichzeitig sprechen die Einheimischen von ihrer tiefen Verbindung mit dem "espírito del agua madre". Es fehlt viel Aufklärungsarbeit.

Der Río Valle kurz bevor er ins Meer mündet. Viele Häuser des Dorfes sind auf Pfählen gebaut. Viele schmeissen den Abfall praktisch gleich vom Fenster ins Wasser. Ausflug am zweiten Tag zu einem Wasserfall im Dschungel
Mit Mühe unterwegs
Zwischen September und Anfang Dezember nisten Schildkröten (mit dem schönen deutschen Namen Oliv-Bastardschildkröte) in El Valle. Einheimische sammeln die Eier ein und verkaufen sie an verschiedene Naturschutzorganisationen. Unter anderem setzt das Hotel Almejal die kleinen Schildkröten, nach fünf Wochen Brutzeit im Sand, am Strand frei. Schwimmbewegungen
Ein sehr beeindruckendes Schauspiel
Kleine Schildkröte
Es ist ein weiter Weg
Zum ersten Mal im Wasser! Nach 12 Jahren kehren die kleinen Schildkröten dann wieder an den genau gleichen Strand zurück, um ihre Eier abzulegen.
In Kolumbien werden neun Tage vor Weihnachten die Novenas gefeiert. In El Valle versammeln sich die Leute nach der Novena vor einer Krippe und tanzen Chirimía... eine sehr afrikanische Angelegenheit mit Tambouren und Perkussion, Tanz und Gesang.
Weihnachtsbeleuchtung vor der Holzhütte
Am nächsten Tag gingen wir in den Parque Nacional Natural Enseñada de Utría, eine Bucht gleich neben El Valle, wo im August Wale ihre Jungen zur Welt bringen.
Schwarzer Pazifik
In der Bucht. Man kann die Wale anscheinend vom Ufer aus beobachten.
Unsere Guides
Unser Hotel von der Küste aus
Cangrejo
Am Strand
Sonnenuntergang gleich beim Hotel
Am nächsten Tag, Heiligabend, fuhren wir mit Willmacho zum Wasserfall "Ojo del Tigre".
Tausende Eremitenkrebse... sehr sympathische Tiere
Baden im Bach
Etwas vom Besten
Sprung
Ojo del Tigre
Das Hotel an Heiligabend mit neuer Beleuchtung
Gottesdienst am Heiligabend mit Chirimía: "Tutaina tuturumá, tutaina túturumaina, tutaina tuturuma, turuma tutaina tuturumaina..."

Und hier folgt schon der zweite Teil...