Hier nun endlich ein paar Kommentare zu meinem Trek nach
Ciudad Perdida. Zuerst eine kleine Geschichtslektion.
Der Geschichtsprofessor erzählt: Ciudad Perdida war die Hauptstadt der
Tairona, ein weit entwickeltes Volk, das die Karibikküste, die
Sierra Nevada und auch die Guajira bevölkerte.
Im 16. Jahrhundert landeten dann die Spanier und fingen an, die Region zu plündern. Die Tairona wehrten sich, mussten sich dann aber geschlagen geben. Ciudad Perdida, die verlorene Stadt und wahrscheinliche Hauptstadt der Tairona, wurde aus Angst vor den Spaniern verlassen, auch wenn diese nie bis zu diesem Ort vorgestossen sind. Ciudad Perdida ist eine der grössten wieder entdeckten Städte Südamerikas.
Es dauerte dann 400 Jahre, bis die
Guaqueros, Grabräuber, die Stadt in 1975 wieder entdeckten und zu plündern begannen (die Indianer der Region wussten immer noch von dem Ort). Die Guaqueros, ausgebildet als Gehilfen durch die Ausgrabungen von europäischen Archäologen in der Region, zerstörten fast 50 % der Stadt, bis dann endlich die Regierung und das Militär einschritten. Unter den Grabräubern hiess die Stadt auch “el infierno verde”, weil durch Bandenkriege viele der Guaqueros starben.
Nun zur eigentlichen Reise. Den für jemanden der Ciudad Perdida erreichen will heisst das vor allem eines: Laufen!
Durch den Onkel von Sandra organisierte ich einen Führer, Mauricio. Ich und eine Holländerin (Doreen) waren eine Gruppe und wir liefen zusammen mit einer anderen Gruppe von sechs Personen (und dem Führer Saul) hoch nach Ciudad Perdida… der ganze 40 km Marsch dauert 5 Tage… wobei die Strecke sehr hügelig ist.
Unser Transport. Zuerst eine Stunde auf der Strasse und dann eine Stunde ein Kiesweg bis zum Pueblito, von wo aus man Richtung Ciudad Perdida läuft.

Schon der erste Aufstieg ist hart und man kommt ins Schwitzen

Die aggressivsten Hühner, die ich je getroffen habe. Auf dem Foto sieht man Loki, ein Australier, der sehr gut Spanisch spricht...

Pferde im Nebel

Schöner Pfad auf der ersten Anhöhe. Wanderung durch den Nebel an den Feldern der Bauern vorbei.

Kolumbianische Kuh

Und nach vier Stunden Marsch am Ende der Welt sieht man plötzlich: Eine Schule.

Das Schulzimmer
Wolkenschwaden ziehen über den Nebelwald - schöne Stimmungen

Der folgende Morgen

Die Cabaña

Mauricio, mein Führer

Coca Felder (die hellgrünen Flächen)

Lianen

Getötete Schlange – die Leute hier töten noch oft alle Schlangen, die ihnen über den Weg kriechen, egal ob giftig oder nicht.

Eine Cocapflanze

Ein Dorf der
Kogi, die Nachfolger der Tairona nachdem deren Kultur durch die Spanier zerstört wurde. Die Hütten heute sind ähnlich wie jene der Tairona waren. Das Dorf wird nur für Versammlungen des Stammes gebraucht. Die Familien leben sonst in abgelegeneren Hütten.

Kogikinder... warten jeden Tag auf die Süssigkeiten der Touristen.

Ein Bad im Fluss. Was für ein Paradies.

Ein Badender

Die Cabaña des zweiten Tages

Schmetterling

Ein Kogi

Das Bett

Meine Gruppe. Alles super Leute und ich muss sagen, dass ich wirklich Glück hatte (verglichen mit der viel langweiligeren zweiten Gruppe, die gleichzeitig hoch lief). Von links nach rechts: Loki (Australien), Annabelle (Frankreich), Zaneta (Litauen), Doreen (Holland), Giedrius aka Al - weil einfacher auszusprechen (Litauen), Koeki (ausgesprochen wie Cookie, Holland) und Naomi (Holland).
Weiter geht es mit dem
dritten Tag.
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