Samstag, 1. Mai 2010

Besuch beim Señor de Sipán in Chiclayo und Túcume

Am nächsten Tag fuhr um ein Uhr mein Bus von Cajamarca die Anden hinunter nach Chiclayo. Nachdem ich schon neben dem Bürgermeister von Cajamarca zu Mittag gegessen hatte, sass er nun auch noch mit mir im Bus... Die Fahrt dauerte lange und der Anblick der Küsten-, oder auch Abfallwüste, Perus war nicht gerade vielversprechend. Ich war schockiert über die Menge des Drecks der hier am Rand der Panamericana liegt (oder besser: sich türmt).

Auch im Fach "único gringo" sollte sich mit meiner Ankunft in Chiclayo nicht viel ändern. Grössere Stadt, anderes Klima, immer noch keine Touristen. Von der Busstation ging ich direkt zur Hospedaje San Lucas. Dieses Hotel hat sich selbst das Label "Backpacker" aufgedrückt... hat sonst aber nicht viel mit Backpackern zu tun. Die Farben sind zwar ziemlich farbig, aber es gibt ausschliesslich Einzel- und Doppelzimmer.

Kurz danach ging ich Abendessen... und wer sass am Tisch neben mir? Der Stalker von einem Bürgermeister von Cajamarca. Ausserdem verfügte das Restaurant noch über den wohl schlechtesten Alleinunterhalter der Südhalbkugel. Konnte seine Lieder eher schlecht als recht und machte dies mit ziemlich viel Geschwätz wett (versuchte es wenigstens...).

Am nächsten Tag ging's dann zum eigentlich Grund, wieso man nach Chiclayo kommt: Das Museo Tumbas Reales Sipán. Das Museum soll das schönste von ganz Peru sein. Es wurde in 2002 errichtet, um die Funde der "archäologischen Sensation des 20. Jahrhunderts" auszustellen. In den 80ger Jahren fanden Archäologen in der Nähe von Chiclayo nämlich das Grab des "Señor der Sipán", welcher zusammen mit zwei Frauen, einem Kind, drei Wächtern, einem Priester, einem Hund, zwei Lamas und einer beeindruckenden Menge Gold und Silber vor 1700 Jahren begraben wurde.

Als Museum kann man bei diesem Ausstellungsmaterial nicht viel falsch machen. Auch wenn man einigen Schränken die ersten acht Jahre ganz schön ansieht. Das Museo del Oro in Bogotá gefiel mir schon ein wenig besser.

Konzertplakate sind hier übrigens alle neonfarben... und nicht voneinander zu unterscheiden.
Hier also das Museum Und noch nicht genug von all diesen Gräbern: Es ging nämlich nachher in einem sehr vollen Colectivo nach Túcume. Dort kann man die Lehmpyramiden (wenn auch einiges neuer), wie sie in dieser Region gebaut wurden, sehen.
Sehen in erster Linie eigentlich aus wie Erdhügel...
Unscharf
Cerro Purgatorio
Eine sehr lustige und nette (und neugierige) ReisegruppeDie Pyramiden: Das Gelände ist enorm (260 Hektaren) und rundherum die Reisfelder der Region
Shantytown gleich neben den PyramidenUnd hier sieht man, dass es nicht einfach Erdhügel sind, sondern früher einmal aus Lehmziegeln gebaut wurden.
Vogel
Hier kann man nach Herzenslust auf dem Gelände herumstolpern
Morgen geht es dann schon (oder auch endlich) weg aus Chiclayo, weiter Richtung Süden nach Trujillo. Von der Stadt her kann es nur besser werden!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen