Freitag, 18. März 2011

Geht nach Río Claro... aber nicht zur Hacienda Napoles

Wow... nach fünf Einträgen hintereinander merke ich, dass mir langsam die Kreativität abhanden kommt. Come on Manuelito, du schaffst es! Glaub an dich. You are the greatest! Die gute Nachricht zu diesem Blog ist, dass der Río Claro dieses Mal wirklich klar war und noch schöner als bei meinem zweiten Wochenende hier in Kolumbien vor 18 Monaten (jaja, die Zeit vergeht!). Die schlechte Nachricht ist, dass sie die Hacienda Napoles, der Hauptsitz der Extravaganz Pablo Escobars, noch weiter "versaut" haben. Als ob sie die Extravaganz des ehemaligen Besitzers und reichsten Kriminellen der Geschichte der Menschheit übertreffen wollten. Insofern mein Tipp: Die Geschichte des Ortes ist beeindruckend, leider bezahlt man aber einen überteuerten Eintritt, und dies vor allem für Dinosaurierskulpturen und Wasserparks: Es ist die Mühe nicht wert. 

Dazu aber später mehr. Zuerst zum Reserva Natural Cañon de Río Claro, In Reserva Natural schläft man mitten im Urwald. Die "Zimmer" haben keine Fenster und kaum Wände und sind einige Meter oberhalb des Río. Ein Tukan von unserem Zimmer aus Der Cañon ist aus Marmorstein, warum der Fluss auch so klar ist. Ausserdem hat es durch den (hohen, tiefen?) PH-Wert des Wassers auch keine Mücken. Ein Paradies Wir mieteten Reifen, um damit den Fluss runter zu treiben. Leider war auch eine Gruppe von Journalisten dort, die uns die ganze Zeit filmen wollten... Ich flog vor der Kamera von TeleAntioquia ziemlich brutal auf die Fresse, als mir mein Reifen davon trieb. Ein Mitglied unserer Gruppe verbrachte fast eine Stunde zögernd vor diesem 8-Meter Sprung in den klaren Río. Es brauchte eine Nacht voller Schuldgefühle und Scham (auch weil seine Freundin ohne zögern den Sprung gewagt hatte), um seine Angst zu überwinden und die "hazaña" zu wagen. Diese Affen übernachteten als Nachbarn neben unserer Cabaña im Urwald Am zweiten Tag machten wir einen Ausflug in eine Höhle... und es war wirklich genial. Nach einer sehr schönen Wanderung durch den Urwald, erreichten wir den Eingang der Höhle. Die ersten (und letzten) 70 Meter in der Höhle sind extrem beeindruckend, weil dort Vögel wohnen, welche ziemlich beängstigende und laute Fauchlaute machen. Die Höhle ist wie auch der Fluss ganz aus Marmor, welcher sich durch die Strömung und spektakuläre Formen formen liess.

Unerwartet schön. Fast alleine den Besuch von Río Claro wert. Hier der Ausgang der Höhle beim Fluss. Unsere beiden Jungspunde versuchen - vergeblich - auf das Seil zu stehen. Aber auch Papa Manuel schaffte es nicht... Von Río Claro gingen wir in die benachbarte Hacienda Napoles. Hier der originale Eingang von Pablo Escobar mit dem Flugzeug.

Die berühmten Nilpferde, welche Pablo von San Diego nach Kolumbien schmuggelte, und welche ihn schlussendlich überlebten. Warten, bis endlich etwas passiert. Aber es passierte nichts. "Originales" Replikat eines legendären Nilpferdes... Aus den Bungalows von Pablos Cousin Gustavo sollen 5-Sterne Hotels werden. Der Nilpferdteich Leider hab ich nicht viele Fotos von der Hacienda Napoles gemacht. Man kann diese komischen Dinosaurier, Krokodile und Mammuts eigentlich nur mit einer ironischen Distanz betrachten.  Diese Dinosaurier werden in 15 Jahren hoffentlich verfallen neben der zerstörten Villa Pablos stehen. Jurassic Park... ...und gleich daneben: Geschichte. Diese Toyotas standen für die Narcos, wie die schwarzen Fords der 30er Jahre für die Gangster von Chicago. Dieser Jeep soll einem israelischen Söldner gehört haben, den Pablo Escobar angestellt hatte, um seine eigene Armee auszubilden. Pablos Stierkampfarena Die Hacienda Napoles war berühmt für seine Tiere. Pablo Escobar importierte Nilpferde, Löwen, Zebras, Elefanten, Giraffen, die alle frei auf dem Gelände herumliefen. Einzig die Nilpferde überlebten. Dies hier ist Vanesa, welche von der Herde ausgestossen wurde und nun in einem eigenen Gehege lebt. Die meisten Tiere, die nun in der Hacienda leben, tun dies in unmenschlich kleinen Gehegen. Auch hier übertrifft Pablo Escobar die jetzige Hacienda in seiner Menschlichkeit. Pablos Spielzeuge... ...und seine Autosammlung. Das meiste wurde durch die Pepes (Perseguidos por Pablo Escobar) und Schatzjäger zerstört. Guacamayo Die Ausstellung im Haus ist dann aber wirklich gut gemacht und ein totaler Gegensatz zum Rest des Parkes. Das Problem ist, dass die meisten Leute nur schnell durch die Villa laufen. Nach all den Dinosauriern ist die Villa mit den blutigen Fotos und seiner blutigen Geschichte ein brutaler Kulturschock, dem sich nur wenige aussetzen wollen. Der Parque Tematico Hacienda Napoles ist ein Beweis, dass die Leute oft falschen Schlüsse aus ihrer Geschichte ziehen. Zum Glück gibt es noch Orte wie Río Claro!

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