Samstag, 8. Mai 2010

Huanchaco und Chan Chan: Kaltes Meer und Lehm

Manche lernen aus ihren Fehlern. Andere wiederum nicht. Ich habe es jedenfalls zum zweiten Mal geschafft, einen gesamten Eintrag kurz vor der Veröffentlichung zu löschen...

Ich werde nun nicht den ganzen Text wiederholen, den ich vorher geschrieben habe. Das Zitat, wegen dessen Qualität und Prägnanz, bleibt aber drinnen:

"Wenn ich nicht Fussballer geworden wäre, dann am liebsten Spielerfrau." Mehmet Scholl

Zitate waren ja in letzter Zeit Mangelware... bin aber trotzdem um einige Erkenntnisse reicher. Zum Beispiel, dass El Salvador "Der Erlöser" heisst. Ich habe ausserdem herausgefunden, was Kurt Cobain im zweiten Teil des Refrains von "Smells Like Teen Spirit" singt, und es sind die wahrscheinlich unwahrscheinlichsten vier Wörter, die ich mir hätte vorstellen können: "A mulato, an albino, a mosquito, my libido."

Jedenfalls sass ich, als ich diesen Eintrag zum ersten Mal schrieb, auf der Terrasse meines Hostals in Huanchaco und blickte auf den kalten Pazifik. In diesem verträumten Moment dachte ich an Geographielehrer Schertenleib, der einst sagte: Kalte Meeresströmungen geben Küstenwüsten. Stimmt!

Mein Hostal hiess Naylamp und ist sehr sehr zu empfehlen. War wirklich eine gute Sache.

Nun aber zur Geschichte: In der Nähe von Huanchaco hat es (wie überall in Peru) Ruinen mit dem schönen Namen Chan Chan. Dies heisst soviel wie Sonne Sonne und hat nichts mit dem Lied von Compay Segundo zu tun.

Chan Chan war die Hauptstadt des Reiches der Chimú. Diese immense Stadt wurde komplett aus Lehm gebaut und dementsprechend wenig ist heute zu sehen. Chan Chan steht auf der roten Liste der bedrohten Weltkulturerben.

Eine Teil wurde jedoch rekonstruiert und nach einem Schweizer benannt: El Palacio Tschudi. Dies ist die Aussenmauer.
Der peruanische Nackthund gewinnt definitiv keine Schönheitspreise. Hat aber wenigstens eine gute Persönlichkeit. Dies ist Toby in seinem Leopardenkostüm.
José. Unser mehrsprachiger Führer, der seit 1963 in Chan Chan arbeitet. Ein Führer aus Leidenschaft.
Die meisten Reliefs und Symbole der Chimú repräsentieren Meerestiere. Hier Pelikane.
Die Gruppe: Unbekannter Spanier, unbekannter Chilene, unbekannter Franzose, Lisa (England), Shar (Kanada, mit Blog und Website)
Unbekannter Schweizer
Die Rhomben stellen Fischernetze dar
Formen
Lehm Lehm Lehm
Der Brunnen
"Is it love?" Zum Link: Eurodance ist wirklich sehr populär hier. Ich habe selten so viel DJ Bobo gehört wie hier in Peru. Ausserdem haben die Musiker eine Vorliebe für trashige Synthie-Sounds und Elektroschlagzeuge à la volkstümlicher Schlager.
Von Chan Chan kann man weiter zur Huaca Esmeralda. Die Hauptattraktion: Inkahund-Welpen!
Shar mit Toby... die Hunde heissen hier alle gleich.
Die Huaca liegt mitten in der Stadt
Die Mama. Der Vater war offensichtlich kein Nackthund. Die Hälfte der Welpen hat Fell, die andere nicht.
Der Bus zwischen Trujillo und Huanchaco

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