Samstag, 11. September 2010

Heaven and Hell in Chiloé und Puerto Varas - Teil II

Da sich Schwarz und Weiss auf dieser Insel abwechseln, musste natürlich noch am gleichen Tag ein absolutes Highlight meiner Reise folgen. In Pucón hatte ich beim Skifahren Annemarie aus Südafrika kennengelernt. Ich traf sie dann in meinem Stammkaffee in Castro, dem Ristretto (sehr zu empfehlen!), per Zufall wieder und sie lud mich noch am selben Abend ein, mit ihr nach Chepu zu kommen.

Chepu ist ein diminutiv kleiner Ort an der Pazifikseite der Insel, am nördlichen Ende des Nationalparks. Hier haben Fernando, ein ehemaliger Ingenieur aus Santiago, und seine Frau Amory ein ökologisches Paradies hingezaubert und das ganze "Chepu Adventures" genannt.
Von ihrem Grundstück aus hat man einen Blick auf den versunkenen Wald.
Der Wald sank durch das schwerste weltweit je registrierte Erdbeben in 1960. Der Boden sank um mehrere Meter ab und der Wald befand sich plötzlich unter Wasser.
Das Resultat: Eine der unglaublichsten und schönsten Landschaften dich ich je gesehen habe.
Spiegelungen
Mystisch
Es brauchte einige Anläufe, bis ich dann endlich gleichzeitig wie der Auslöser sprang.
Ich
Steg
Der Río Grande (rechts) und der Río Putra (links) formen hier den Río Chepu
"S Christchindli bached"
War sehr beeindruckend... der Sonnenuntergang überzeugte mich fast ein zweites Mal, auf die Insel zu ziehen.
Als ich am nächsten Morgen früh aufstand, um auf dem Río Puntra kayaken zu gehen, musste ich mit Erstaunen feststellen, dass meine Reisebegleitung bereits gegangen war, ohne mich zu benachrichtigen... Ich warf mich darum alleine in meine Kayakausrüstung und setzte mich in das knallgelbe Kayak.
Flussaufwärts ging es bei schönster und ruhigster Morgenstimmung am versunkenen Wald vorbei
Seemann
Versunkene Bäume
Plötzlich begann es aufzufrischen... zuerst war ich ja noch glücklich, dass mich der Wind Fluss aufwärts trieb. Bis ich dann merkte, dass es ja gar nicht so einfach sein würde, wieder den Fluss hinunter zu treiben.
Der Weg zurück stellte sich dann als ziemlicher Kampf gegen den Wind, die Wellen und zum Schluss auch noch den Regen und die Kälte heraus. Nichts mit gemütlich den Fluss hinunter treiben, wie es meine Kollegin vorher gemacht hatte. Der Weg zurück war härter, als gegen den Strom zu paddeln.
Meine vier Stunden auf dem Kayak waren aber eine unglaubliche Erfahrung. Auf diesem Fluss zwischen den Baumstrünken in einem Kayak herum zu treiben und dabei Ottern und Kormoranen zu zu schauen kann ich einfach nur jedem aufs Allerwärmste empfehlen.

Selten fühlte ich mich der Natur so nahe - trotz der Kälte.
Den Rest des Tages verbrachten Annemarie und ich mit unseren beiden Gastgebern in der Cabaña. Natürlich hatte es wieder aufs heftigste zu regnen begonnen... was aber eigentlich den Nachmittag umso gemütlicher machte.

Bis wir dann aber raus mussten um den Bus nach Ancud zu erwischen. Dort wurden wir durch noch mehr Regen und Gegenwind empfangen. Wir waren froh, als wir das Schweizer "Hostal Mundo Nuevo" erreichten.

In Ancud gibt es nicht viel zu sehen. Eine Kirche (non-UNESCO) Das "Fuerte San Antonio" war die letzte spanische Stellung in Chile.
Fuerte San Antonio
Und nun folgt schon Teil III dieses epischen Abenteuers!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen