Mittwoch, 16. Dezember 2009

Cabo de la Vela - das Ende Südamerikas

Wieder zurück in Kolumbien! Wie zur Demonstration kolumbianischer Freundlichkeit half mir der erste kolumbianische Taxichauffeur in Maicao den Transport nach La Guajira zu organisieren und fuhr auch nicht mit meinem Rucksack weg, als ich schnell aussteigen musste, um Geld zu holen…

Maicao selbst ist, ähnlich wie Maracaibo auf der venezolanischen Seite, kein schöner erster Eindruck Kolumbiens. Ein typischer Grenzort, wo sich viele arabische Familien niedergelassen haben und mit den Waren aus Venezuela handeln. Hat sogar eine Moschee dort - mit Minarett (welch Verlust kolumbianischer Kultur!).

Von Maicao geht's dann weiter nach Uribia, benannt nach Rafael Uribe Uribe, eine Stadt im Zentrum der Guajira. Die Guajira ist die Region der Wayuú, ein früher gefürchtetes Volk, welches zwar immer noch in traditionellen Hütten lebt, aber sich auch schon ziemlich stark an die westliche Zivilisation angepasst hat. Dies stimmt leider vor allem in einem Punkt: Die Region versinkt im Abfall! Vor allem Uribia… was wirklich sehr schade ist.

Von Uribia muss man dann einen Jeep nehmen, der neben etwa 20 (nicht europäisch gebauten) Personen, auch Nahrungsmittel für die Wayúu mitnimmt. Nach zwei Stunden Staubpiste kommt man dann endlich in Cabo de la Vela an.

Nachdem ich soviel Positives von dieser Region gehört hatte, war ich zuerst einmal enttäuscht. Zudem schien ich der einzige ausländische Tourist zu sein. Die Enttäuschung hielt ein wenig an, bis ich dann die Fotos des Abends zum ersten Mal auf dem Computer sah.

Jedenfalls fand zu dieser Zeit in Cabo de la Vela eine Kiteveranstaltung statt (die anscheinend VARIKITE hiess)… zusammen mit dem Licht und der unglaublichen Farbe des Wassers gibt das eine ziemlich fotogene Region. Fast schöner als es in Wirklichkeit ist.
Cabo de la Vela... das Dorfzentrum
In den Sonnenuntergang
Stimmung aus einer anderen Welt
Ein Kitesurfer springt
Aus Mangel an Reisefreunden und aus Angst vor der Wüstenhitze (war wegen dem Wind dann gar nicht so schlimm), zog ich am nächsten Tag früh morgens auf meinen Flipflops (schlechte Idee!) los.
Rot und blau
Aussicht von El Faro aus...
Einsame Strasse
Neben El Faro gab es einen Strand Ojo del Agua. Dort waren hunderte von Pelikanen auf Fischjagd. Und das einzige was sie störte war ein verschwitzter Schweizer auf der Suche nach Abkühlung.
Pelikane
Einsamer Strand
Geiss
Dann wanderte ich wieder los, auf der Suche nach dem zweiten, noch schöneren Strand… Leider stand im Lonely Planet nicht, dass dieser Strand etwa 2 Stunden entfernt ist.

Im Lonely Planet stand ausserdem auch nicht, das seine Reise zum nördlichsten Punkt Südamerikas, Punta Gallinas, 800 000 Pesos kostet (400 Franken für eine zweitägige Reise). So musste ich auch diesen Plan fallen lassen.
Kiter
Stilles Meer, strammer Wind
Mein Hotelzimmer in der Hostería Jarrinapi
Am Abend war dann wieder Fotosession angesagt
Keine Dusche, dafür sonst genug Wasser
Die Farbe des Meeres war einfach unglaublich. Stahlgrau.
Stimmung in Cabo de la Vela
Am nächsten Morgen um 4 Uhr ging es dann schon wieder weg von Cabo de la Vela… hatte keine Lust alleine dort zu bleiben. Zusammen mit wieder ungefähr 20 Leuten, viel Gepäck und einigen toten Ziegen. Die Lebenden fuhren zum Glück mit einem anderen Jeep mittragen sie kopfüber an zusammen gebundenen Beinen durch die Strassen und die Geissen schreien dabei wie kleine Kinder.

Am Abend kam ich dann zum mittlerweile vierten Mal in Taganga an.

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