Freitag, 2. Oktober 2009

Cementerio de San Pedro und die Expo Dental Colombia

Das heutige Zitat ist speziell Anasol gewidmet:

"No hay nada más largo que una semana sin carne." Kolumbianisches Sprichwort

Zum Glück ist hier die Gefahr relativ klein, einmal ein Tag ohne Fleisch verbringen zu müssen, geschweige denn eine Woche... absolut unmöglich!

Der Lonely Planet beschreibt das kolumbianische Essen als simpel aber gut: "Rice, beans, some meat or fish, a salad, fresh tropical juice, and your average Colombian is content." Auch wenn der Lonely mich, jedenfalls was Medellín betrifft, nicht wirklich überzeugt hat, stimmt das absolut. Das Essen ist gut hier... bis jetzt gibt es nur eine Ausnahme: Chicharrón. Schweinefleisch inklusive Haut, Haaren und alles was sonst noch auf einem Schwein rumläuft und -kriecht, wenn es noch lebt... schrecklich.

Gestern Nachmittag ging ich am Nachmittag in den Cementerio San Pedro. Ich tue mich ein wenig schwer, diesen Ort genau zu beschreiben. Der Lonely Planet hilft auch nicht wirklich - es heisst dort ungefähr: Gegründet in 1842, hat dieser Friedhof viele Grabsteine und eine Kirche...

Wie ist der Friedhof? Na ja, zum einen ist er gross. Nicht was die Fläche betrifft, sondern vor allem die Anzahl der Gräber: Sie stapeln sich auf verschiedenen Galerien, die in zwei Halbkreisen (eigentlich 4 Halbkreise, den es gibt einen inneren und einen äusseren Kreis) um einen Park mit grossen Familiengräbern angeordnet sind... und die Galerien sind zum Teil drei Stockwerke hoch. Na ja, ich weiss nicht, ob man sich das vorstellen kann. Das Fazit ist: Viele tote Menschen auf kleinem Raum (man siehe die Fotos).

Am interessantesten waren die neueren Gräber. Da man keine echten Blumen an die Grabsteine hängen darf, ist alles Plastik (von den Plastikblumenhändlern vor dem Friedhof, was dazu führt, das viele der Gräber mit den gleichen Plastikblumen vollgeklebt sind). Sonst gibt es noch Fotos, Zeichnungen, Kleber von Fussballklubs, etc. Das Beste sind jedoch die Texte, die in der Ich-Person an den Grabstein geklebt sind und erzählen sollen, wie die verstorbene Person fühlt. Ziemlich bizarr... ich habe mal zwei Beispiele unten hochgeladen. Es lohnt sich, die Texte zu lesen!
Horno Crematorio
Grabreihen
Perspektive
Plastikmotorrad
Viel Pathos
Nach dem Friedhof ging ich noch zum Jardín Botánico. Eigentlich wollte ich mich ein wenig erholen, da aber der Park voller Schüler war, war dies schwierig. In den letzten Tagen ist mir extrem aufgefallen, dass überall wo man hingeht, Schüler auf irgendeinem Ausflug sind. An den Uniformen kann man die Klassen und Schulen immer schön unterscheiden.

Im Jardín Botánico war gestern eine Schule vertreten, deren Jungs alle super krasse Frisuren hatten (der Vokuhila - Version Fussballer - ist übrigens der Hit im Moment)... und als ich auf die Toilette ging, standen sicher 5 oder 6 von diesen Jungs vor dem Spiegel und haben sich mit Wasser die Frisur neu gerichtet. Vielleicht war es ja eine Coiffeurschule oder so.
Katze
Sozusagen als Kontrastprogramm schleppte mich Anasol am Abend zu einer Zahnarztmesse: Der Expo Dental Colombia. Die neusten Folterinstrumente wurden vorgestellt. Inklusive sehr expliziter Videos! Zur Belohnung gab es dafür gratis Zahnpasta, Mundspülung und eine Zahnbürste von Colgate!
Messebesucher
Messebesucherin

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