Komme gerade zurück von der Peluquería. Mein Coiffeur “My name is Juan David” hatte die verschiedenen Schneidetechniken voll im Griff, auch wenn ich eine Frisur a la Marc Hottiger anno 1994 gerade noch verhindern konnte.
Ich sehe auch sonst anscheinend schon genug wie ein Kolumbianer aus. Auf dem Weg ins Einkaufszentrum hat mich schon ein altes Frauchen nach dem Bus ins Zentrum gefragt…
Ich muss schauen, dass der Text nicht allzu chaotisch wird. Im Moment kommen mir bei jedem Satz verschiedene Sachen und Eindrücke in den Sinn, die ich erwähnen könnte. Z.B. zum Thema Vokuhila, dass alle Studenten von EAFIT (ist ja eine Privatuni) die gleichen zwei Marken anhaben: Abercrombie & Fitch und Hollister. Daneben gibt es natürlich auch einiges an Dolce & Ganbani (wo ist der Fehler???) und das allgegenwärtige und schreckliche Christian Audigier Tattoo Zeug.
Ich hatte letztens auch die Idee, eine Rubrik „Sachen die man lernen sollte, bevor man nach Kolumbien geht“ einzuführen. Ein wichtiger Punkt wäre hier: Wie schliesst man Autotüren leise genug, um nicht Krieg mit seinem Taxista zu kriegen und trotzdem die Türe auch wirklich zu schliessen.
Bevor es aber ganz ausartet gehen wir am besten zum ersten von zwei Kapiteln:
Kapitel I: Ein Tag auf dem Balkon
Ich hatte diese Woche ein wenig Motivationsprobleme. Ich lerne hier in Medellín entweder in der Bibliothek von EAFIT, oder bei Anasol auf dem Balkon. Wegen meinen Motivationsproblemen, konzentrierte ich mich letzten Mittwoch eher darauf, einen Vogel zu erwischen, wie er zu seinem Nest fliegt, als auf die Bildung des pluscuamperfecto de subjuntivo... Die Prüfung vom Donnerstag ist aber trotzdem super gelaufen...
Nachdem ich am Freitag meine zweite Präsentation erfolgreich überstanden hatte ("Teoría de juegos y problemas ambiementales" - habe blöderweise nicht gerade das einfachste Thema ausgewählt...), gingen Timo, ein Mitstudent von EAFIT, auf den Cerro El Volador.
Der Cerro Volador ist einer der drei oder vier Hügel von Medellín. Anscheinend ziemlich berüchtigt, weil in den 80er und 90er Jahren dort ziemlich viele Menschen umgebracht worden seien. Jetzt ist es einfach ein sehr schöner und ruhiger Ort, mit einer tollen Aussicht auf die Stadt.
Der Río Medellín... hier in seiner "originalen" braunen Farbe. Letzte Woche soll er für einige Zeit rot gewesen sein, was jedoch für die Umwelt "absolut unbedenklich" gewesen sei, so jedenfalls die Gobernación von Medellín. Bis 2012 wollen sie den Fluss total sauber kriegen.Von dem Pendel in der Mitte der Brücke aus werden alle Distanzen in Kolumbien gemessen (oder besser: Das Pendel markiert den Punkt, von wo aus... etc).
Wie man an den Leitungen sehen kann, ist der Cerro El Volador ein beliebter Punkt, um Drachen steigen zu lassen.
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