Montag, 12. April 2010

Leticia und Iquitos: "In the jungle, the mighty jungle"

Ich schreibe hier aus Iquitos, Peru.

Internet ist teuer hier. Iquitos ist die grösste Stadt der Welt (etwa gleich viele Einwohner wie Zürich) ohne Strassenanschluss, und ich habe hier keinen Ort gefunden, um meinen Laptop ans Netz anzuschliessen und Fotos hochzuladen.

Ich wollte aber trotzdem kurz etwas schreiben... auch wenn es nur ist, um zu zeigen, dass ich noch lebe.

Dies ist nicht ganz offensichtlich. Liegt zwar eher am Essen, dass sie uns im Speedboot von Leticia in Kolumbien bis hier nach Iquitos gegeben haben, als an irgendeinem gefährlichen Dschungeltier. Ich durfte mich dannach jedenfalls für längere Zeit mit der Hosteltoilette anfreunden (heisst übrigens Konrad, für Freunde Koni).

Werde nun aber nicht die ganze Geschichte erzählen... dies wenn ich dann wieder Fotos hochladen kann. Nur so viel: Es ist einfach wieder unglaublich viel passiert. Viel gesehen. Viel gerochen (vor allem heute am Markt). Viel gelaufen und mit dem Boot gefahren. Gehört. Einfach viele Eindrücke. Nicht nur gute, aber viele und beeindruckende.

Wenn ich, so wie heute, durch eine Strasse laufe und so viele Dinge sehe, ist das einfach ein gutes Gefühl... auch wenn es auf dem Weg zur Apotheke ist, um Imodium zu kaufen.

Ich kam also am letzten Dienstag von Bogotá in Leticia an. Ich traf dort im Hostel Mahatu drei weitere Gringos: Lauren (USA), Marouan (Belgien) und einen Engländer mit dem Allerweltsnamen Steven White (angeblich gibts von denen 250 auf Facebook).

Das Hostel war übrigens nicht der Hammer und zudem noch zu teuer... lieber aber nicht dem Besitzer weitersagen, der begann fast zu heulen, als ich ein ehrlich sein wollte. Ich habe ausserdem noch einen Link gefunden, der den Ruf des Hostels nicht wirklich verbessert. Ziemlich skandalös.

Jedenfalls buchten wir dann eine ziemlich teure, aber dafür zuverlässige 3-tägige Dschungeltour mit Amazon Jungle Trips. Mehr dazu auf den Fotos. Wir schliefen in einer Lodge, besuchten ein Dorf, sahen rosarote und graue Delfine, Affen, Faultiere, Ameisenbären, Vögel, einen Kaiman, Adler, Frösche, Piranhas, Spinnen, einen wirklich grossen Fisch, und viele viele Mücken.

Vor allem waren wir aber auf dem Wasser unterwegs... und von dem hat es viel im Amazonas.

Zurück in Leticia wechselten wir das Hotel: El Divino Niño hiess der heilige Ort.

Mit Lauren ging ich dann am nächsten Tag definitiv von Kolumbien nach Peru. Die anderen beiden nahmen das Boot nach Manaus (Brasilien). In Santa Rosa, eine Insel im Fluss, gegenüber von Leticia, nahmen wir ein Hotel... der wahrscheinlich rustikalste Ort, an dem ich je geschlafen habe. Again: Fotos...

Um vier Uhr morgens fuhr dann unser Schnellboot Richtung Iquitos los. 10 Stunden in einem ziemlich unbequemen Sessel... und fatalem Essen.

Iquitos ist ein spezieller Ort. Ex-Boomtown (Gummiproduktion) mitten im Niemandsland... mit Häusern aus importierten portugiesischen Fliesen und einem Haus von Herrn Eiffel (der vom Turm). Aber auch einem Ort wie Belén: Ein manchmal auf dem Wasser (wenn es hoch ist) treibendes Armutsviertel mit einem Markt, der ziemlich viele Sachen anbietet... vieles davon tot (Fische, viele Hühner, Ziegen, Schweine, Schildkröten, Kaimane), einiges noch nicht (Hühner, Enten) und einiges lebendig (Äffchen, Vögel, Kaimane)...

Werde heute jedenfalls mal kein Fleisch essen.

Morgen gehts dann also mit dem Boot den Amazonas hoch nach Yurimaguas. Vier bis fünf Tage. Die Hängematte habe ich heute auf dem Markt beim Chinesen schon gekauft!

1 Kommentar:

  1. Amai amai, als ik dat zo lees krijg ik heimwee naar Peru, Iquitos, reizen en rust! Geniet ervan! Anneliefs

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