Samstag, 19. Juni 2010

Von Choquequirao zum Machu Picchu - Teil II

3. Tag

Nachdem wir den Abend des zweiten Tages auf dem vergleichsweise komfortablen Zeltplatz bei Choquequirao verbracht hatten - es gab kalte Duschen, die Gelegenheit, Kleider zu waschen, Toiletten.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu den Terrassen von Choquequirao.
Über Choquequirao gäbe es viel zu schreiben. Die kurze Version ist diese: Die Stätte wurde unter dem Inka Pachacutec gebaut und war eines der wichtigsten spirituellen Zentren des Inkareiches. Ausserdem war die Stätte der Zufluchtsort des Inkas Manco Cápac II während des fast erfolgreichen Aufstandes gegen die Spanier in 1535.
Spektakuläre Lage
Die blauste Wolke, die ich je gesehen habe
Rossel erklärt, no más
Choquequirao, die "Wiege des Goldes", wurde mehrmals "wiederentdeckt". Die nachhaltige Entdeckung war 1909 durch Hiram Bingham, der auch als Entdecker des Machu Picchu gilt, obwohl er auch dort nicht der Erste war. Bingham war auf der Suche nach El Dorado, der verlorenen goldenen Stadt der Inkas, wohin sie alle ihre Schätze brachten, als sie vor den Spaniern flüchteten.

Choquequirao
Da Bingham aber kein Gold fand, war für ihn die Entdeckung von Choquequirao unwichtig... die selbe Enttäuschung sollte dann zwei Jahre bei der Entdeckung des Machu Picchu folgen.
Wir machten uns alleine auf den Weg, die Stätte zu erkunden. Müder Guide.
Choquequirao steht heute immer noch im Schatten des Machu Picchu. Die Stätte ist wenig besucht und relativ unbekannt. Der Trek von hier bis nach Machu Picchu noch weniger populär. Perfekt also, um alleine ein wenig zu "husmear".
In letzter Zeit wurden die Bemühungen verstärkt, Choquequirao zu erkunden und wieder aufzubauen.
Wolke und imposante Landschaften
Rossel bei den einzigartigen Lama-Terrassen
Rossel und ich machten noch einen kurzen Ausflug zu erst kürzlich freigelegten Terrassen unterhalb des Zentrums von Choquequirao. Die unglaublich steilen Terrassen sind absolut einmalig. Die Lamas in den Terrassen sind einzigartig. Erst 30% der Stätte sind bis jetzt freigelegt. Insgesamt ist Choquequirao etwa gleich gross wie Machu Picchu - und sicherlich nicht wenige spektakulär gelegen.
Lamas
Blick hinunter auf Choquequirao und den runden Tempelplatz hinten oben.
Von Choquequirao ging's dann mehr als 1000 Höhenmeter runter zum Río Blanco. Es wurde immer wärmer.
Mittagspause und sehr erfrischendes (aber kaltes) Bad im Fluss. Zeit für die Knie, sich etwas zu erholen.
Und dann wieder 1000 Meter hoch zum dritten Camping. Das Programm des dritten Tages war anstrengend.
Auf dem Weg nach oben. Rossel erlaubte mir wieder, meinen eigenen Rhythmus zu laufen. Das Problem war dieses Mal eifach, dass ich nicht genau wusste, wo ich warten musste und ich natürlich keine Lust hatte, zu weit zu laufen.
Nach einem langen und anstrengenden Tag kamen wir endlich bei einem Bauernhof an, wo wir unsere Zelte aufstellen durften und das wiederum grandiose Panorama genossen.
Der Bauernhof war voller Tiere. Es kreuchte und fleuchte.
Unsere "Mulas" arbeiteten hart. Am nächsten Tag war Eber, unser Eseltreiber, lange auf der Suche nach seinen Tieren, die, auf der Suche nach Nahrung, weit weg waren.
...und die Sonne geht unter...
...und die Kälte kommt.
Tea-time! Wir wurden wirklich rund um die Uhr umsorgt. Frisches Popcorn!
4. Tag

An diesem Tag ging's noch weiter hinauf bis zum Paso Vicotria oder Paso San Juan (4200 Meter). Am Anfang ging es im feuchten Klima und auf nassen und matschigen Wegen immer wieder hoch und runter. Es war schwierig einen guten Rhythmus zu finden. Man kam aber immer wieder an Häusern vorbei, wo Leute in absoluter Abgeschiedenheit leben und überleben.

Blume Nachdem man dann die Baumgrenze erreicht hat, geht es für längere Zeit regelmässig bergauf. Ich überholte auf dieser Strecke eine grosse Gruppe von älteren Wanderern, welche in einem näher gelegenen Zeltpaltz übernachtet hatten. Auf dem Paso San Juan nahm ich dann mein Buch über Pablo Escobar hervor und genoss die Aussicht.

Nach ungefähr zwei Stunden kamen auch die anderen oben an. Gruppenfoto mit den erschöpften Marion und Gregory. Der Paso San Juan war für uns alle, nach den Anstrengungen des Vortages, der härteste Abschnitt der Wanderung.
Der Weg hinunter nach Yanama (3530 Meter). Abgrund.
In Yanama, einem kleinen Dorf, übernachteten wir dann bei einer scheuen Familie im Garten. Einzig die Kinder zeigten ein wenig Interesse. Die Familien des Dorfes bauen kleine und rustikale Duschen und Toiletten-Häusschen für die Touristen, um etwas hinzu zu verdienen.

Nachdem vor allem meine Wanderkollegen, vor allem von den harten Abstiegen, ziemlich kaputt waren, wartet am nächsten Tag der höchste Pass des Treks: der Paso de Yanama. Hier geht's zu Teil III von Choquequirao zum Macho Picchu.

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