Samstag, 19. Juni 2010

Von Choquequirao zum Machu Picchu - Teil III

5. Tag

Vom Dorf Yanama machten wir uns an Tag Nummer fünf auf, auf den höchsten Pass der Wanderung. Ich war wieder alleine unterwegs und versuchte den Weg zu finden, wie in mir Rossel beschrieben hatte.

Auf dem Weg zum Paso de Yanama (verschiedene Quellen sagen zwischen 4670 und 4950 Meter). Leicht verirrt. Die Leute des Dorfs treiben ihre Tiere auf die Alp. Nachdem ich die ungefähre Richtung herausgefunden hatte und schlussendlich das Glück hatte, mit den Eselstreibern einer anderen Gruppe mitlaufen zu können, konnte ich endlich die Aussicht etwas mehr geniessen.
Trotz seiner Höhe war die Paso de Yanama weniger hart als die Wanderung des Vortages. Auch wenn man die Höhe natürlich spürt. Man wird durch die Sicht auf die umliegenden 6000er entschädigt.
Blick auf den Salkantay (6264 Meter) und den anderen 6000er daneben, dessen Namen ich leider vergessen habe.
Die Mulas kommen oben an... und dann schlussendlich auch der Rest meiner Gruppe. War teuflisch kalt dort oben und ich konnte mich nicht auf meine Biographie von Pablo Escobar konzentrieren.
Wenn man oben ist, muss man wieder runter. Langsam aber sicher kommen wir in das Gebiet des Machu Picchu. Die Landschaft ist aber immer noch so leer und unbewohnt wie in den letzten fünf Tagen. Endlos.
Der Weg runter nach Totorapampa
Der Fluss gegen Ende der Wanderung des fünften Tages. Man kommt wieder in so etwas Ähnliches wie eine Zivilisation. Es hat Schulen und und Tiendas.
Der Camping in Totora
Schweizer Entwicklungsgelder...
...gut investiert. Es roch auch dementsprechend.
Unsere Zelte auf dem Fussballplatz. Wir spielten dann auch eine Runde mit den Dorfkindern.
6. Tag

Kaltes Zmorge. An diesem Tag stand eine langweilige Wanderung auf dem Programm. Ich wollte möglichst schnell ankommen, um das Spiel von Spanien gegen die Schweiz zu sehen.
Nichts Spezielles unterwegs... nur Kilometer gefressen und von Wespen attackiert - wobei sie mich im Gegensatz zu meinen Wanderkollegen nicht erwischt haben. Gruppenfoto mit Rossel, Marion, Koch und mujeriego José (22), Marions Liebe und Maultiertreiber Eber (36, single, besitzt 100 Kühe).
Hahnenkampf... hätte fatal geendet, wenn man die beiden Streithähne nicht getrennt hätte.
Es ging zur Sache
Der Sieger, sichtlich gezeichnet.
Der Ort, wo wir am sechsten Tag übernachteten, war schrecklich. Hier übernachten auch die Gruppen des Salkantay-Treks, einer der beliebteren alternativen Treks zum Machu Picchu. Es gibt darum laute Musik, teures Bier und unsympatischen Gringo-Backpackertourismus. Ein richtiger Kulturschock nach einer Woche totaler Abgeschiedenheit und Natur.

Dafür hat aber die Schweiz gegen Spanien 1:0 gespielt und so als einzige Mannschaft den späteren Weltmeister geschlagen. Das isch doch öppis, nöd?

7. Tag

Immer zur Hochsaison, und vor allem vor Wahlen (die dieses Jahr stattfinden), gibt es in Peru Streiks. Für uns bedeutete das: Change of plans. Anstatt mit dem Zug von Hidroelectrica nach Aguas Calientes zu fahren, nahmen wir ein Taxi nach Hidroelectrica und liefen dann den Gleisen entlang.

Wie am Vortag mussten wir wieder Kilometer fressen und dazu auch noch unsere Rucksäcke tragen, denn Eber und José, unser Arriero und unser Koch, machten sich auf den Heimweg und verliessen uns. Die Wespen wurden an Tag 7 durch einen aggressiven Hund ersetzt, der mich fast erwischt hätte, hätte ich nicht rechtzeitig einen Stein aufheben können, der ihn dann genügend abschreckte.

Auf dem Weg nach Aguas Calientes kamen uns auch viele Leute entgegen, welche einen Ausweg aus dem abgschnittenen Dorf suchten. Aguas Calientes ist ein berüchtigtes Touristenloch. Schamlos wird hier aus dem Fakt Profit gemacht, dass man nur von hier aus hoch auf den Machu Picchu kommt. Jedes Restaurant ist eine Pizzeria und man findet selten ein Snickers unter 4 Franken... Ich muss aber sagen, dass ich mir das Dorf einiges schlimmer vorgestellt hatte. Die Pizza war jedenfalls gut und, wenn man auf die andere Flussseite rüber läuft findet man sogar einige Supermärkte und Restaurants, welche zu peruanischen Preisen verkaufen.
Wir wurden durch Tourbulencia in einem akzeptablen Hotel oben am Dorf untergebracht. Warme Dusche, weiche Matratze und eine kurze Nacht. Denn es war Zeit für Machu Picchu!

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